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Asylnetzwerk Hockenheim
Das Hockenheimer Asylnetzwerk wurde 2015 als Reaktion auf die damalige Flüchtlingswelle gegründet. Anfangs engagierten sich über 200 Personen in dem Netzwerk, um Geflüchtete aus vielen verschiedenen Ländern willkommen zu heißen und sie bei der Integration in Hockenheim zu unterstützen. Viele der damals nach Hockenheim gekommenen Bürgerinnen und Bürger mit Fluchthintergrund wohnen auch heute noch in Hockenheim, gehen einer beruflichen Tätigkeit nach und sind auf einem guten Weg der Integration.
Über die Jahre veränderten sich deshalb die Tätigkeitsschwerpunkte des Asylnetzwerks von der Umsetzung einer Willkommenskultur hin zu einer Integrationskultur. Auf diesem Wege veränderte sich dabei auch die personelle Struktur der Ehrenamtlichen, die im Asylnetzwerk mitarbeiteten. Die Zahl der Unterstützerinnen und Unterstützer des Asylnetzwerks sank im Laufe der Zeit auf einen Kern von ca. 50 Personen. Die Corona-bedingt erforderliche Schließung des Café KOMM als zentrale Anlaufstelle und Kommunikationspunkt für Geflüchtete und Ehrenamtliche sorgte für eine weitere und ungeplante Reduzierung der aktiven Ehrenamtlichen, wie die Corona-Krise selbst, welche in Form selbst auferlegter Kontaktbeschränkungen weiteren Einfluss auf die Personalstruktur des Asylnetzwerks hatte.
Seit dem Angriff auf die Ukraine ergibt sich nun ein neues Bild. Bis zu 400 Geflüchtete sind oder werden aus der Ukraine nach Hockenheim kommen. Etwa 150 davon wurden bereits in den vergangenen zwölf Monaten in Hockenheim untergebracht. Und auch die zuvor bereits in Hockenheim untergebrachten ca. 450 Geflüchteten benötigen weitere Unterstützung im langwierigen Prozess der Integration in ihr neues Lebensumfeld.
In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und dem Projekt Familiennetzwerk lädt das Büro des Integrationsbeauftragten der Stadt Hockenheim deshalb alle Interessierten zu einem Informationsabend am Montag, 13. März 2023 um 19 Uhr ins Lutherhaus (Obere Hauptstr. 24 in Hockenheim) ein. Gesucht werden sowohl Neu- als auch Wiedereinsteiger, die sich für die Arbeit mit Geflüchteten interessieren.
Dabei stehen alle gemeinsam vor einem ebenso großen wie vielfältigen Aufgabenspektrum. Gesucht werden z.B. Helferinnen und Helfer im Rahmen der kurzfristig geplanten Wiedereröffnung des Café KOMM (zwei Mal pro Woche für jeweils zwei Stunden). Ebenso werden handwerklich geschickte Freiwillige für die Reparatur gebrauchter Fahrräder und den Ab- und Aufbau gebrauchter Möbel gesucht. Hier werden auch Menschen gesucht, die bei der gezielten Suche nach Möbeln und der Abwicklung der dafür erforderlichen Logistik helfen können.
Ein weites und ebenso anspruchsvolles Tätigkeitsfeld stellt auch die Betreuung von Familien und Einzelpersonen dar. Gerade Kinder und Jugendliche, von denen nun viele aus der Ukraine zu uns kommen, benötigen dringend Unterstützung im Rahmen der schulischen Integration und der Hausaufgabenbegleitung. Aber auch mit der Unterstützung von Familien bei Behördengängen oder der Erledigung deutschsprachiger Korrespondenz kann sehr viel Gutes für die Geflüchteten geleistet werden. Selbstverständlich soll der Abend auch genutzt werden, um weitere Ideen und Anstöße aus dem Kreis der Teilnehmenden aufzunehmen und deren mögliche Umsetzung zu diskutieren.
Die Veranstalter freuen sich deshalb auf eine rege Teilnahme von Freiwilligen, die sich mit Herz, Hand und Verstand für Geflüchtete einsetzen möchten.